Börse
Wieder Hoffnung
Frankfurt. Unverhofft kommt oft: Hatten Marktexperten in der Vorwoche noch erwartet, dass der Auftrieb der Aktienmärkte nach der US-Zinssenkung erst einmal nachlässt, setzte der Dax seine Aufwärtsbewegung unbeirrt fort. Die Woche beendete der Leitindex bei rund 19.474 Punkten.
„Die fulminante Aktien-Rally basiert vor allem auf der Zinswende der weltweiten Notenbanken“, so Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank. „Allerdings zeigt sich das zweite Aktienstandbein, die Konjunktur, schwach.“ Haben die Börsen also zu viel Optimismus eingepreist? Nicht unbedingt, meint Halver. Denn die Börsianer haben mit Blick auf den Konjunkturzyklus Grund zur Zuversicht. „Aktuell befinden wir uns zwischen Rezessions- und Aufschwungphase“, so Halver. „Angesichts internationaler Zinsstimulierung sind Aktien in Erwartung wiedererstarkender Konjunkturdaten die primär nachgefragte Anlageklasse.“
Diese Bedingungen könnten sich weiter verbessern. „Insbesondere in Europa deuten neue Daten auf einen weiter nachlassenden Inflationsdruck hin“, merkt Deka-Chefvolkswirt Ulrich dazu an. „Das spricht für schnellere Zinssenkungen als bisher erwartet.“ Die europäischen Verbraucherpreise am Dienstag könnten dieses Szenario bestätigen.
Am Ende der Woche steht zudem mit dem US-Arbeitsmarktbericht für September einer der wichtigsten Indikatoren für die US-Geldpolitik auf dem Programm. dpa