Parlamentswahl
FPÖ liegt in Österreich klar vorn
Die Zweitplatzierte ÖVP erteilt Koalition mit Rechtsaußen eine Absage.
Wien. Die rechte FPÖ wird laut Hochrechnung erstmals bei einer Parlamentswahl stärkste politische Kraft in Österreich. Die Rechtspopulisten kamen auf 28,9 Prozent der Stimmen und lagen somit deutlich vor der konservativen Kanzlerpartei ÖVP, wie aus Daten im Auftrag des ORF hervorgeht. Für die FPÖ bedeutet dies ein Plus von 12,7 Prozentpunkten gegenüber 2019. Die konservative ÖVP von Kanzler Karl Nehammer erhielt den Daten zufolge 26,3 Prozent (minus 11,2 Prozentpunkte). Laut Hochrechnung stimmten 21 Prozent der Wähler für die sozialdemokratische SPÖ. Damit liegt die SPÖ knapp unter ihrem Rekordtief von 21,2 Prozent von 2019. Die Grünen können den Angaben zufolge mit 8,3 Prozent (minus 5,6) rechnen, die liberalen Neos mit 9,1 Prozent – ein Plus von 1,0 Punkten.
Insgesamt waren knapp 6,4 Millionen Bürger aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Die Wahlbeteiligung lag bei 77,9 Prozent, zwei Prozentpunkte höher als 2019. Zuletzt wurde das Land von einer Koalition aus ÖVP und Grünen regiert.
Die ÖVP will nicht mit dem voraussichtlichen Wahlsieger Herbert Kickl von der FPÖ in einer Regierung zusammenarbeiten. „Das war gestern so, und das ist heute so, und morgen wird es noch immer so sein“, sagte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker in einer ersten Reaktion. Laut Hochrechnung hätten nicht nur FPÖ und ÖVP gemeinsam eine Mehrheit, sondern auch – äußerst knapp – ÖVP und SPÖ. dpa/afp